Toll, so eine Tomatenpflanze, aber es müssen auch Früchte daran wachsen.
Wie bekommt man Tomaten an die Tomatenpflanze?

Wie bekommt man Tomaten an die Pflanze?

Eine Tomatenpflanze entwickelt eine Rispe mit vielen gelben Blüten. In diesen gelben Blüten be-finden sich ein Stempel (das weibliche Ge-schlechtsorgan) und Staubblätter (das männliche Geschlechtsorgan).Eine Tomatenpflanze hat in ihren Blüten also sowohl männlich als auch weib-liche Fortpflanzungsorgane. Um Tomaten zu bekommen, müssen die gelben Blüten ‚bestäubt‘ werden. Dabei muss der Blütenstaub von den Staubblättern auf den Stempel gelangen.

In der Natur erfolgt das Bestäuben der Tomaten-blüten durch Insekten, die auf der Suche nach Blütenstaub sind, oder durch den Wind. Wenn Sie Tomatenpflanzen im Freien züchten, geht das Bestäuben also ganz von selbst.

Züchten Sie Tomatenpflanzen jedoch in einem Treibhaus, funktioniert das anders. Im Treibhaus gibt es kaum Wind, und Insekten sind vor allem zu Beginn des Frühlings in geringerem Maße vorhan-den. Es ist deshalb sinnvoll, der Natur ein wenig nachzuhelfen. Dazu klopfen Sie 3x pro Woche mit der Hand gegen die Rispe mit den gelben Blüten. Durch diese Vibration fällt der Blütenstaub auf den Stempel. Tun Sie dies wenn die Sonne voll scheint (also ab 10:00 Uhr früh), andernfalls klebt der Blütenstaub fest und ‚staubt‘ nicht.

Wenn ich nicht bestäube, bekomme ich dann keine Tomaten?

Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht, auch in einem Treibhaus entwickeln sich Tomaten an den Pflanzen. Es werden jedoch einige Blüten keine oder nur ganz kleine Tomaten (ohne Samen) entwickeln. Auch das ist je Tomatensorte unterschiedlich, die eine Sorte muss aktiv bestäubt werden, andernfalls entwickelt sie keine Tomaten, bei der anderen reifen die Tomaten problemlos an der Rispe.

In unserem Zuchtbetrieb setzen wir Hummeln ein, um die Blüten zu bestäuben. Diese eifrigen Arbeiter füttern wir zusätzlich mit Zuckerwasser, da sich in den Blüten der Tomatenpflanzen kein Nektar befindet. Die Hummeln holen anschließend den Blütenstaub aus den Blüten, wobei sie diese gleich bestäuben. 

Früher nahmen mein Vater und mein Opa das Bestäuben von Hand vor. ‚Zittern‘ nannten sie das. 
Mit einem kleinen Gerät mit einem vibrierenden Stift berührten sie jede Rispe 2 bis 3x pro Woche. Das war enorm viel Arbeit. Ich bin froh, dass diese Aufgabe jetzt die Hummeln übernommen haben. 😊

Der Zuschnitt von Tomatenpflanzen. (Ausgeizen)

Wird eine Tomatenpflanze gar nicht oder nur schlecht zugeschnitten und entwickelt dadurch sehr viele Blätter, geht auch die Bestäubung nur mühsam vonstatten. Auch wenn sie zahlreiche Rispen mit Blüten entwickelt, viele oder große Tomaten wachsen an so einer Pflanze nicht.

Deshalb ist das Zuschneiden (das sog. Ausgeizen) so wichtig. Binden Sie die Tomatenpflanzen an einem Stock von circa 2 Metern Höhe auf, der fest im Boden steht. Eine Tomatenpflanze hat einen Haupttrieb. Daran wachsen Blätter, Rispen mit Blüten und später Tomaten. Nach der ersten Rispe mit gelben Blüten entwickelt die Tomatenpflanze 3 Blätter, dann wieder eine Rispe mit Blüten und danach wieder 3 Blätter usw. Das geht immer so weiter, bis die Pflanze abstirbt. An der Stelle, wo das Blatt am Stamm der Tomatenpflanze wächst, entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Seitentrieb. Das Blatt muss bleiben, aber der Seitentrieb muss entfernt werden. Es ist sehr wichtig, dass alle Seitentriebe entfernt werden. Wenn Sie dies nicht tun, erhalten Sie eine sehr große, üppige Pflanze mit vielen Blättern aber nur wenigen Tomaten. Ein Tomatenblatt kann man nicht essen, davon haben wir also nichts. 😉
Weitere Informationen finden Sie unter: Wie schneidet man Tomatenpflanzen zu? (ausgeizen)

Tomatenpflanzen ärgern.

Im Falle von Tomatenpflanzen, die in einem Treibhaus gezüchtet werden, können Sie mit dem Bewässern das Wachstum der Pflanze beeinflussen. Eine Pflanze, die nur wenig Wasser bekommt, wird süßere Früchte und weniger große Blätter entwickeln. Vor allem zu Beginn des Frühlings und Herbstes können Sie so optimal steuern. Ist es einige Tage regnerisch oder bewölkt, bewässern Sie nicht. Die Tomatenpflanzen entwickeln dadurch starke Wurzeln und stecken mehr Energie in die Tomaten (die dadurch größer und süßer werden). 
Damit können Sie selbst experimentieren. Übertreiben Sie es aber nicht, es heißt nicht, dass die Blätter schlaff an der Pflanze hängen sollen. Im Sommer, wenn die Temperaturen hoch sind, verbraucht eine Tomatenpflanze viel Wasser und muss täglich gegossen werden.
Gaby van der Harg

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