Was kann man von einer Tomatenpflanze unbesorgt verzehren und was nicht?
Sind Tomatenpflanzen giftig?

Sind Tomatenpflanzen giftig?

Tomatenpflanzen gehören zur Familie der Nachtschattengewächse. Diese Familie umfasst eine Reihe (sehr) giftiger Pflanzen, aber auch eine große Anzahl verzehrbarer Pflanzen, wie Paprika, Chili, Auberginen und Kartoffeln. 
Die meisten der giftigen Nachtschattengewächse enthalten den Stoff Solanin. Dieser Stoff schützt die Pflanze gegen schädliche Insekten und andere Schädlinge. Die Tomatenpflanze enthält diesen Stoff auch in allen grünen Teilen. Der Verzehr von Blättern oder anderer grüner Teile der Pflanze ist deshalb nicht empfehlenswert. 
Noch kurz zur Verdeutlichung: auch wenn die Blätter derFarmzy Little RedTree wie Blumenkohlblatt aussieht, sind auch diese Blätter nicht zum Verzehr geeignet. Ja, diese Frage hören wir regelmäßig. 😊

Sind grüne Tomaten giftig?

In grünen, also unreifen Tomaten ist der Stoff Solanin (mitunter auch als Tomatin bezeichnet) enthalten. Solanin ist ein giftiger Stoff. Es ist deshalb nicht empfehlenswert, grüne Tomaten in großen Mengen zu verzehren. Eine Vergiftung mit Solanin kann nämlich so unangenehme Symptome wie Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Schläfrigkeit und Lustlosigkeit hervorrufen.
Da Tomatenpflanzen in der Natur zur Verbreitung der Samen davon abhängig sind, dass die Früchte verspeist werden, verschwinden die Giftstoffe, sobald die Tomaten reifen, und die Früchte werden herrlich süß.

Rezepte mit unreifen Tomaten?

Dennoch werden in einer Reihe häufig südeuropäischer und südamerikanischer Kulturen regelmäßig grüne, unreife Tomaten in Rezepten verarbeitet.
Früher kamen bei meinem Vater, der Strauchtomaten züchtete, regelmäßig Leute vorbei, die ursprünglich aus dem früheren Jugoslawien und aus der Türkei stammten, um grüne (unreife rote) Tomaten zu kaufen. Sie haben sie eingekocht und im Winter verzehrt. Wahrscheinlich verwenden diese Leute die eingelegten grünen Tomaten als Beilage und die Menge an Solanin, die man aufnimmt, ist zu gering, um Beschwerden davon zu bekommen. Eine andere Erklärung kann sein, dass die Giftstoffe im Laufe der Aufbewahrungszeit langsam abgebaut werden.
Nach Ansicht einiger Leute kann man eine grüne, unreife Tomate nach dem Erhitzen ohne Bedenken verzehren, aber das stimmt nicht. Solanin wird bei der Zubereitung nicht abgebaut. Sie sind nämlich durchaus beständig gegen Erhitzen und verschwinden deshalb beim Kochen, Backen oder Frittieren nicht.

Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und rate deshalb vom Verzehr grüner, das heißt unreifer Tomaten ab. Wenn Sie unbedingt grüne, unreife Tomaten verzehren möchten, dann bitte nur in geringen Mengen. 

Reife grüne Tomaten!?!?

Aber es gibt auch Tomatensorten, bei denen die reifen Früchte grün bleiben, um es so richtig verwirrend zu machen. 😉 Beispiele hierfür: Green Doctors und Absinthe (beide Sorten gehören zu meinen Lieblings-Tomatensorten), aber es gibt noch viele mehr. Bei diesen grünen Tomatensorten ist es ganz schön schwierig zu erkennen, wann die Früchte reif sind, denn häufig verfärben sie sich von weiß-grün in gelb-grün. Der Unterschied zwischen reif und unreif ist jedoch deutlich zu schmecken. Unreif ist sauer und reif ist süß. 
Diese reifen grünen Früchte können Sie bedenkenlos verzehren. Das Solanin verschwindet, ebenso wie bei normalen roten Tomaten, beim Reifen, nur die Farbe verändert sich bei diesen Sorten nicht.

Krampfadern und grüne Tomaten

Beim Verfassen dieses Textes fand ich einen bemerkenswerten Artikel über unreife Tomaten und Krampfadern. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich stimmt, aber der Stoff Solanin in den unreifen Tomaten soll gegen Krampfadern helfen.
Schneiden Sie die unreife Tomate in Scheiben und legen Sie diese auf die Stelle, wo sich die Krampfadern befinden. 
Es genügt, die Tomatenscheiben 2 bis 3 Minuten auf der Haut zu lassen. Nachdem Sie die Tomatenscheiben entfernt haben, tragen Sie eine Feuchtigkeitscrème auf, denn Solanin trocknet die Haut aus. Wiederholen Sie diesen Vorgang 10 Tage lang. Letztendlich werden sich die Krampfadern langsam aber sicher bessern.
Falls dies jemand ausprobiert haben sollte und weiß, ob es tatsächlich funktioniert, würde ich gerne eine E-Mail empfangen. 
Gaby van der Harg

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